Biografiearbeit

Biografiearbeit : Wie wir aus Ver-Wicklungen zur individuellen Ent-Wicklung finden.

Liebe Leser, Liebe Leserinnen

vielleicht fragen Sie sich, was mit Verwicklungen überhaupt gemeint ist?

Wir können es auch „Erziehung“ oder „Beziehung“ nennen, da der Ursprung im engen zwischenmenschlichen Bindungsmuster der Familie liegt. Kinder kopieren nicht nur das Verhalten der Eltern – älterer Geschwister, Erzieher, Lehrer – sondern sie verinnerlichen das was sie lernen, mit dem, was sie dabei fühlen.

So wird deutlich, warum es oft nicht möglich ist, über Gespräche oder Verhaltenstherapien, langfristig ein bestimmtes Verhalten zu verändern. Was wir erleben – vor allem, was Angst gemacht hat – bleibt im autonomen Nervensystem vorhanden und ist nicht weg zu therapieren.

Es müssten also andere Wege genutzt werden, damit sich Blockaden lösen und deren Ursachen dem Bewusstsein zugänglich werden. Das ist der Weg zur Selbst-Heilung und führt zur Integration einer stabilen Ich Struktur.

Im Laufe meiner langjährigen Tätigkeit ist mir klar geworden, wie bedeutsam diese frühkindklichen Verwicklungen für das spätere Leben sind. Das Wissen über die eigene biografische Vergangenheit, sowie über mögliche traumatische Erfahrungen, erscheint mehr denn je notwendig.

In der „Biografischen- Körperarbeit“ geht es um Körperempfindungen, die durch frühe Angsterfahrungen im autonomen Nervensystem abgespeichert wurden. Um ein gesundes Körperempfinden zu entwickeln, braucht es die bewusste Wahrnehmung eigener Bedürfnisse. Darin begleite ich meine Klienten und Klientinnen.

Mit der Frage, ob es einen besseren Begriff zu Trauma gibt, habe ich mich schon 2018 an den Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther gewandt, der mir folgendes dazu schrieb:

„Ich denke auch, dass wir ein besseres Wort für „Trauma“ finden müssen, auch eines, was diesen Begriff von dem psychiatrischen Beigeschmack befreit. Eigentlich sind wir ja alle auf die eine oder andere Weise traumatisiert. Im Moment spiele ich mit der Idee, dass es im Leben ja um Entfaltung der in jedem Menschen angelegten Möglichkeiten, also seiner Potenziale geht. Dabei kann es zu Verwicklungen kommen, die dann auch als Erkrankungen in verschiedensten Formen zutage treten. Diese Verwicklungen sind das, was wir mit dem Begriff Trauma, bzw. mit den Versuchen zu dessen Bewältigung gemeint ist. Gesund werden und wieder zurückfinden in diesen ursprünglich ja einmal stattgefundenden Entfaltungsprozess kann eine Person aber nur dann, wenn sie sich aus diesen Verwicklungen herauslöst. Alleine ist das kaum zu bewältigen, es braucht jemanden, der diesen Menschen dabei begleitet. Das wäre dann das, was mit dem Begriff Entwicklung gemeint ist. Diese Betrachtungsweise gefällt mir sehr gut …“

Auch mir gefällt dieser Ansatz und es ist ein gutes Gefühl, die biografische Entwicklungsarbeit unabhängig anbieten zu können.

Und ja, es stimmt, es braucht jemanden, der diese Prozesss achtsam begleitet; das müsste jemand sein, der die Menschen vor allem liebevoll durch ihre Untiefen der vergangenen Erfahrungen begleitet und sicher herausführt.

Sollten Sie wissbegierig genug sein, sich Ihr Leben genauer anzuschauen, oder gar den Eindruck haben, dass Sie in etwas verwickelt wurden, aus dem Sie von selbst nicht wieder heraus finden, lade ich Sie herzlich in mein Seminarhaus in Borken /NRW ein – oder Sie bilden sich am Frauenseminar Bodensee/Schweiz, zu diesem Thema weiter. Dort bin ich seit vielen Jahren als Dozentin tätig.

Gemeinsam werden wir erkunden, worin man verwickelt wurde, wo die Ursachen liegen, welche Auswirkungen dies alles auf das eigene Leben hat und wie man die eigene Entwicklung erneut voranbringen kann.

Der Lohn ist die Fähigkeit, sich voller Freude neu zu entfalten.

Das wäre das, was man Selbstheilung nennt ….

Mit einem herzlichen Gruß

Brigitte Hieronimus