Seminarhaus in Borken, Brigitte Hieronimus

Brigitte Hieronimus

Herzlich willkommen!

Gerne möchte ich Sie einladen ein wenig in meiner Biografie zu stöbern, damit Sie einen Eindruck erhalten, mit wem Sie es zu tun haben.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin über 70! Und für mich gibt es keinen Ruhestand …

Bildlich betrachtet befinde ich mich in einer Zeit der fallenden Blätter. Farbenglühend fällt Blatt um Blatt vom Baum des Lebens. Sanft schwebend. Stürmisch fidel. Manche trotzen dem Herbst bis zum Winter und fallen erst, wenn sich neue Knospen zeigen …

Ich liebe meine Tätigkeit, weil sie mir auf den Leib geschneidert ist. Wenn ich gefragt werde, was genau meine Tätigkeit ist, möchte ich es folgendermaßen zusammenfassen:

Ich ermutige Menschen jeden Alters, sich auf ihren biografischen Weg einzulassen, um ihr Leben immer wieder neu in die Hand zu nehmen.

Ich lade sie ein, sich den eigenen Gefühlen und Erinnerungen zu öffnen, dabei können sich auf körperlicher Ebene erste Blockaden lösen.

Ich unterstütze dabei, Hindernisse der Vergangenheit zu überwinden und gesunde Kraftquellen für die Gegenwart zu nutzen.

Die Motivation kommt aus meiner eigenen Geschichte.

Mit 50 habe ich angefangen, meine Biografie gründlich zu durchforsten! Wie jeder Mensch – vor allem aus meiner Generation – litt ich unter belastenden Themen. Da zeigten sich Verlusterfahrungen von Bindungspersonen, nicht verarbeitete Trennungen und Abschiede, übernommene Ängste der vorangegangenen Kriegsgenerationen, deren Nöte und Ablehnung. Es war eine intensive, manchmal recht schmerzhafte Zeit, doch ich blieb beharrlich und ausdauernd auf meinem Entwicklungsweg, der noch nicht zu Ende ist.

Mit 60 wurde mir klar, dass es keinen „Ruhestand“ für mich geben wird. Was ich jetzt an Wissen und Erfahrung weiter geben darf, ist ein Geschenk des Lebens an mich. Mein Angebot der körperorientierten und traumasensiblen Begleitung bringt viele Menschen, die zu mir kommen in ihre gesunde Kraft und Freude zurück. Das ist Ansporn genug, um diese wertvolle Arbeit weiter zu machen.

Allerdings verspreche ich keine Heilung. Gleichgültig wie gut die Methoden sind. Heilung beginnt im Menschen selbst, in seiner Bereitschaft auf seine Wunden zu schauen, und sich selbst gegenüber eine freundliche Haltung einzunehmen.

Die Tücken des Lebens mit seinen biografischen Herausforderungen sind Hinweise, wo Entwicklung und Wandel bevorsteht. Wie schön ist es doch, wenn durch Erfahrung gereifte Menschen den Jüngeren Wegbegleiter sein dürfen.

Nun bin ich also über 70 und die Kür des Lebens zeigt durchaus Perspektiven. Biografisch gesehen bekommt das Zukunfts „Ich“ eine 2. Chance. Ich bin dankbar für die gewonnenen Erkenntnisse, die es jetzt umzusetzen gilt. Es gibt Freiheiten, von denen wir als junge Menschen geträumt haben! Nun ist sie da die Freiheit des Alters, die ich nutzen will …

Ich erlebe es so: Mein Leben nimmt erneut Fahrt auf – nicht unbedingt auf der körperlichen Ebene, obwohl ich recht vital bin – doch auf der emotionalen und seelischen Ebene befinde ich mich in einer kreativen Schaffensperiode, die mir ungeahnte Freiheiten verschafft.

Vielleicht kennen Sie das auch: Oft sind es bequem gewordene Gewohnheiten, die eine Scheinsicherheit vorgaukeln, die sich aber bei näherem Hinsehen als Zwang oder Pedanterie herausstellen. Manchmal sind es festgefahrene Haltungen und Meinungen, die eigentlich die Einstellung der Eltern wiederspiegeln. Manche Menschen werden  aus verschiedenen Gründen mürrisch und missmutig obwohl sie alle wichtigen Lebensziele erreicht haben. Andere leiden unter geistiger Sklerose und Starrsinn. Erik Erikson spricht gar von der Gefahr des Lebens-Ekels und Verbitterung.

Die Frage ist berechtigt: Kann man die Weichen im Alter wirklich nochmal neu stellen? Hat man noch die nötige Kraft dazu? Wie soll das gehen, wenn der Körper Grenzen aufzeigt, Schmerzen und Krankheiten quälen? Lohnt es sich noch?

Diese Fragen kann sich jeder nur selbst beantworten. Doch wir können darauf vertrauen,  immer wieder Möglichkeiten zu erhalten, um sein Leben mit Geisteskraft und Herzensgüte neu zu lenken.

Wir sind mehr als unsere Gene und das was uns gepägt hat. Das hohe Alter, vor dem sich viele Menschen insgeheim fürchten, ist eigentlich eine Zeit der Gnade, der Güte und Schönheit. Doch das fällt niemandem ohne weiteres in den Schoß. Die Aufgabe besteht darin sich ehrlich einzugestehen, was jetzt zu einem guten Leben führt. Was jetzt schön ist. Es geht darum, Freundschaft mit sich selbst zu schließen. Froh sein, seine Lebenskrisen gemeistert zu haben und gütig auf Fehler schauen. Auf die eigenen und die der anderen.

Auch ein wenig rebellisch sein und sich wehren. Nach seiner Wahrheit leben und nicht einknicken, auch das gehört zu einem gelingendem Leben. Hin und wieder aus der Reihe tanzen und verrückte Dinge tun. Sich nicht dabei erwischen lassen, das erfrischt die Lebensgeister!

Auch wenn es manchmal mühselig erscheint, es lohnt die Mühe, immer wieder neu anzufangen. Jeden Tag. Das Buch des Lebens kann durchaus mit neuen Inhalten gefüllt werden. Und wer weiß, vielleicht mag der eine oder andere tatsächlich an seinem Lebensbuch schreiben …

Was ich schon jetzt sagen kann: Alle die mein Leben bereichert, verschönert und mich mit ihrer Zuneigung verwöhnt haben, jene die mich herausgefordert, mir auf die Sprünge geholfen und an mich geglaubt haben, sowie meine Lieben, welche an meiner Seite waren oder wieder zurück kamen, denen verdanke ich ein erfülltes Leben.

Und natürlich verdanke ich mein Leben meinem lebenslustigen Vater, der mich als junger Mann gezeugt und meiner lebensernsten Mutter, die mich als junge Frau geboren hat. Sie haben kein leichtes Leben miteinander gehabt, doch sie sind zusammen geblieben bis dass der Tod sie schied. Meinen jüngeren zwei Brüdern verdanke ich den Segen unserer kindlichen Liebe und zärtlichen Geborgenheit.

Ich freue mich über mein vielfältiges und reichhaltiges Leben, dass mir ermöglichte in jungen Jahren eine Familie zu zu gründen und einzigartige Kinder zur Welt zu bringen, die wiederum eine Familie gründeten und Kinder bekamen. Ihre Sprösslinge sind Geschenke des Lebens an mich … auch wenn die Blätter an meinem Lebensbaum weiter fallen.

Brigitte Hieronimus

Ich bin freiberuflich tätig als.

  • Zertifizierte Biografieberaterin
  • Zertifizierte Trainerin nach dem Modell Partnerschule ( von Dr. Rudolf Sanders)
  • Dozentin für Biografie/ Trauma/Schreibkurse am Frauenseminar Bodensee/Schweiz (bei Julia Onken)
  • Dozentin für Identitätsorientierte Psychotrauma Bearbeitung (nach Prof. Franz Ruppert)

Bisheriger beruflicher Weg.

  • Berufstätigkeit in sozialpädagogischen Bereichen als stattl. anerkannte Kinderpflegerin (Kindergarten und Kinderheim)
  • 5 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit bei der Telefonseelsorge (TS)
  • Ausbildung durch die TS entsprechend den Richtlinien der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG) orientiert am Konzept Carl. R. Rogers
  • Fortbildung in lösungsorientierter Gesprächsführung (TS)
  • Fortbildung zu: Entstehung und Dynamik von Sucht (TS)
  • Weiterbildung zur zertif. Seminarleiterin für Wechseljahrkurse am Frauenseminar Bodensee (FSB)
  • Weiterbildung zur zertif. Seminarleiterin für Selbstbewusstseinstraning am FSB
  • Zertifizierte Ausbildung zum NLP-Practitioner mit Zertifikat nach den Richtlinien des DVNLP (Deutscher Verband für NLP e.V.)
  • Zertifizierte Ausbildung in Paarberatung nach dem Verfahren „Partnerschule“ entwickelt von Dr. Rudolf Sanders
  • Zertifizierte Ausbildung zur Kurs-und Seminarleiterin für Erwachsenenbildung SVEB 1 am FSB
  • Zertifizierte Ausbildung zur Biografieberatung an der Sozialakademie Wuppertal
  • Weiterbildung zur mehrgenerationalen Psychotraumatologie – Konfliktbewältigung mit Aufstellung auf der Basis von Bindung und Trauma bei Beate Koch
  • Fortbildung zu „Körperliche Krankheiten als Symptome von Trauma“ in Essen
  • Fortbildung zu „Wer bin ich? Was will ich? Die Entwicklung eines gesunden Ich“ in Neuss
  • Diagnose und Therapie durch das Aufstellen des Anliegens bei Prof. Franz Ruppert
  • Fortbildung zur „Einführung in die Achtsamkeitsmeditation“ durch Karl Ludwig Leiter, SITA Seminare
  • Fortbildung in „Yijing – Basiskurse“ durch René van Osten, Zhandao Akademie
  • Weiterbildung: Identitätsorientierte Psychotrauma-Theorie und Therapie nach Prof. Franz Ruppert, in der Praxis von Alexander Brombach in Bergisch Gladbach

Buchveröffentlichungen.

  • „Mut zum Lebenswandel – Wie Sie Ihre biografischen Erfahrungen sinnvoll nutzen.“ Brigitte Hieronimus (mit Hermann Galle) Kamphausen Verlag, 2016
  • „Vom Glück der Schlaflosigkeit – Ein Kopfkissenbuch für wache Nächte“ Brigitte Hieronimus, Orell Füssli Verlag Zürich, Februar 2011
  • „Romeo und Julia in der Midlife-Crisis – Liebe,Lust und Leidenschaft in turbulenten Zeiten“ Brigitte Hieronimus, Kreuz Verlag Stuttgart, Juni 2003, Neuauflage durch Herder 2010, als POD Ausgabe bei Amazon
  • Mitautorin im Buch:„If Pigs could fly – Die Hausfrauenrevolution“ Herausgeberin: Marie Theres Kroetz – Relin, Kabel by Piper München, Oktober 2004
  • Interview im Buch: „Frühe Wechseljahre – Was Frauen wissen wollen“ Autorin: Sigrid Sator, Patmos, Düsseldorf, August 2007
  • Interview im Buch „Meine Wechseljahre – Sichtbar bleiben im Tanz der Hormone“ Autorin: Eva Mayer, Gatzanis. Stuttgart 2012/2013